Mythos Tango

Nostalgie, Sinnlichkeit und Figuren – Mythen und Fakten von Tango

Diese Webseite sind mein Beitrag für Tango als Kulturerbe der Menschheit

Ich empfehle dir, nicht blind zu glauben, was andere Leute sagen.Überprüfe selbst, wie die Fakten sind. Mir ist es wichtig, dass wir an die Fakten bleiben(1) – d. h., wir tanzen Tango so, wie er heute als Kurturerbe der Menschheit auf der ganzen Welt getanzt wird.

In der TangoSzene in Westeuropa wurden zahlreiche unwahren Geschichten von Tango verbreitet. Viele diese „Mythen“ sind meistens eine Verherrlichung der Vergangenheit und sind auch frauenfeindlich.


Hier sind die häufigsten „Mythen“ über Tango Argentino:

  1. Frauen lernen „sich zu fügen“ und Männer können ein „richtiger Mann“ sein
  2. Milonga mit traditioneller, tanzbarer Musik
  3. Figuren machen den Tanz automatisch schön
  4. Basse – Grundschritt
  5. Kampf um Tangokönig*in

Frauen lernen „sich zu fügen“ und die Männer können ein „richtiger Mann“ sein

Weil dieses Thema so wichtig ist, habe ich bereits darüber ausführlich auf der Titelseite beschrieben. Ließ bitte diesen Artikel.
Hier möchte ich nur an die Herren mitteilen, die dominant führen und behaupten, dass ihre Tänze gut funktionieren.
Die Damen wollen unbedingt Tango tanzen und dafür sind sie bereit, sehr viel, wirklich sehr viel hinzunehmen. Auch wenn der Mann dominant, rücksichtslos und unmusikalisch führt, akzeptieren die meisten Damen, weil sie „Tango tanzen“ wollen. Diese dominanten Herren werden in Wirklichkeit nur als „Werkzeug“ von den Damen genutzt, um Tanz zu genießen.
Wenn wir mit den Damen mit Respekt und Empatie tanzen, zeigen sie Gesichter mit voller Freude und Dankbarkeit. Dieses wundervolle Erlebnis kennen die frauenfeidliche Herren gar nicht…

Milonga mit traditioneller, tanzbarer Musik

Tango ist eine lebendige Kunstform, die sich noch heute weiterentwickelt.
Tango erlebte eine „Goldere Ära“ in den 1940er Jahren. Viele bekannte Tangomusik stammen aus dieser Epoche.

In unserer Dreiländereck „Saar-Lor-Lux “ finden viele Milongas unter den folgenden Motto statt – „Traditionelle, tanzbare Musik“.
Soweit ich weiß, meinen sie mit „Traditionell“ diese Goldene Ära vom Tango.
Mit der „Tanzbaren Musik“ meinen sie meistens instrumentale Tangomusik mit einem statischen Tempo ohne auffällige musikalische Veränderungen. Alle Tangomusik mit Verschiebungen von Akzenten, Phrasen oder Schläge werden als „nicht tanzbar“ eingestuft und aus dem Programm aussortiert.

Aber, genau diese Verschiebungen von Akzenten bzw Phrasierungen sind ein charakteristisches Merkmal der Tangomusik! Alle Tangosänger und Solo-Instrumentalisten verschieben ihre Phrasierungen aus den metronomischen Schlägen. Und gerade die Giganten der Tangomusik wie Troilo oder Pugliese verlangsamen und beschleunigen ihre Tempi bis zum Extrem. So entsteht ihre leidenschftliche Ausdrücke, die Tangomusik einzigartig macht.

Diese typische Tangomusik werden bei den Milongas mit „traditioneller, tanzbarer Musik“ komplett aussortiert. Welche Musik aus der „Goldenen Ära“ bleibt aber noch übrig?
Unter den großen Namen der Tangomusik gibt es nur wenige wie Juan D’Arienzo, die auf den statischen Akzentuierungen spielten. Die anderen Aufnahmen ohne starken Verschiebungen von Akzenten wurden von den Orchesters mit minderen künstlerischen Niveau eingespielt.

Tanz vom Tango hat sich entsprechend für diese Musik entwickelt. So können wir Tango auf Musik mit unterschiedlichsten Rhythmen und Timing tanzen. Diese Eigenschaft macht es auch möglich, Tango auf Musik zu tanzen, die keine Tanogomusik sind.

Es gibt nur wenige Tanzarten auf der Welt, die auf Musik mit veränderlichen Tempi getanzt werden.

Figuren machen den Tanz schön

Viele Menschen glauben – Wenn ich diese Figur mache, wird der Tanz automatisch schön!
Aber ohne schöne Körperhaltung und Bewegung wie Schritte sieht der Tanz immer dilettantisch aus. Um es festzustellen, können wir den Tanz als Video aufzeichnen. Dann die Frage müsste geklärt sein.

Basse – Grundschritt

Wie ich bereits mehrfachh beschrieb, hat Tango keinen Grundschritt. Dennoch werden überall Tangokurse zum Thema „Grundschritt“ oder „Basse“ angeboten. Es gibt auch viele YouTube-Videos mit „Basse“. Gleichzeitig kannst du aber im YouTube verschiedene professionellen Vorführungen vom argentinischen Tango zuschauen. Du wirst feststellen, dass „niemand“ diesen Grundschritt tanzt. Wie konnte diese „Verkehrte Welt“ entstehen?

Angeblich – In den 80er Jahren, als ein argentinische Tangotänzer Tango-Unterrichte in Europa geben sollte, hat eine Methode mit „Grundschritt“ entwickelt, weil er dachte, dass Europäer nicht fähig wären, den richtigen Tango zu tanzen.

Ich finde, es waren die gegenseitigen Missverständnisse. Der argentinische Tänzer missverstand die Erwartung von Europäern und die Euopräer missverstanden den argentinischen Tango, die eine Kunstform ist und nicht nur ein Paartanz ist.

Hier sind zwei Tango-Blog-Seiten, die dieses Problematik wunderbar beschrieben.

Wolfgang Sandt: Wollt Ihr richtig schön Tango tanzen? Dann vergesst den “Grundschritt”

Gerhard Riedl: Das Kreuz mit der Basse